In Königstein blüht die Ideenwiese
KÖNIGSTEIN.- In der St. Angela-Schule in Königstein sprießen die guten Ideen nur so aus dem Boden: Im Rahmen der Fastenaktion überlegen die Schülerinnen in diesen Wochen im Religionsunterricht, wie die Welt verbessert werden könnte. Ihre Wünsche und Vorschläge dazu schreiben sie auf Origami-Blüten, die auf einer „Ideenwiese“ erblühen. Mit diesem und anderen Projekten bereiten sich die Mädchen inhaltlich auf den elften Misereor-Solidaritätsgang der katholischen Bezirke Hochtaunus und Main-Taunus am Samstag, 25. März, vor, für den sie sich gemeinsam mit den Schülern der Bischof Neumann-Schule traditionell sehr engagieren.
Findig und kreativ
Beeindruckt vom Einsatz der Schülerinnen zeigt sich auch Djibrillou Koura, der als Gast von Misereor in Deutschland ist und am Samstag von Hofheim aus am Solidaritätsgang und am abschließenden Gottesdienst um 15.15 Uhr in der Aula der St. Angela-Schule teilnimmt. Der Diplom-Ingenieur aus Burkina Faso, dem diesjährigen Beispielland der Misereor-Kampagne, freut sich über das Motto der Aktion: „Die Welt ist voller guten Ideen. Lass sie wachsen:“ Wie er am Donnerstag, 23. März, in Gesprächen mit Pressevertretern und Schülerinnen berichtet, ist genau das der Ansatz der Organisation Diobass, deren Geschäftsführer er ist. Natürlich gebe es viele Probleme in seinem Land, „aber die Menschen legen nicht die Hände in den Schoß, sondern sie machen etwas“, lautet seine Botschaft von der Findigkeit und Kreativität seiner Landsleute.
Altes Wissen wertschätzen
Diobass ist eine nicht staatliche Organisation, die Bauern dabei unterstützt, existenzbedrohende Herausforderungen zu bewältigen. Die Misereor-Partnerorganisation arbeitet vor Ort mit bäuerlichen Familiengruppen, schafft Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung bei Wertschätzung des traditionellen alten Wissens. Die Bauern werden ermutigt, im Blick auf die Gesundheit der Tiere, Verbesserung der Böden, Bewässerung, Düngung und Lagerhaltung eigene Ideen zu entwickeln und anzuwenden. Die Workshops dafür finden direkt auf dem Feld statt, getreu dem Motto, das Djibrllou Koura zitiert: „Lieber Staub an den Füßen als Staub am Hintern.“ Auf eigenen Ideenmessen können alle Betroffenen an den Erfahrungen der anderen teilhaben. Darüber hinaus sorgt Diobass dafür, dass erfolgreiche Ergebnisse wissenschaftlich abgesichert werden.
Wer wird Soli-Superstart
Vor allem Letzteres sei teuer, sagt Koura und freut sich über die Unterstützung durch den Solidaritäts-Gang, mit dessen Erlös in diesem Jahr die Arbeit seiner Organisation gefördert wird. Dabei zahlt sich wie gewohnt jeder Schritt der Teilnehmer in Euro und Cent aus, da Freunde, Bekannte, Unternehmen im Vorfeld als Sponsoren gewonnen werden. Besonders eifrig dabei sind Schulklassen der beiden katholischen Schulen in Königstein, die wieder jeweils einen „Soli-Superstar“ küren werden. Die Klasse, die die meisten Sponsoren findet ? bei den Siegern der vergangenen Veranstaltungen waren das durchaus über 200 ? gewinnt eine Fahrt nach Aachen.
Bei den Soligängen, zu denen seit 1997 alle zwei Jahre eingeladen wird, sind insgesamt über 300.000 Euro für Misereor zusammengekommen. (rei)