Die Connection zwischen Krieg und Konsum
Der preisgekrönte Filmemacher Manfred Karremann thematisiert mit seiner ZDF-Reportage "Goldkinder - Konflikt um Mineralien" eine Problematik, die potenziell 880.000 Unternehmen in der EU, Millionen Konsumenten und unzählige notleidende Menschen weltweit betrifft.
Die Dokumentation greift am Dienstag, den 8. November, um 22.15 Uhr die aktuelle Ankündigung der Europäischen Union auf, wie sie den illegalen Handel mit Mineralien unterbinden will, bei dem sich Kriegsherren und Verletzer von Menschenrechten bereichern. Denn für Konsumartikel wie Smartphones, Autos und Schmuck werden diese Mineralien zwingend benötigt. Für die 37-Grad-Reportage recherchierte der Autor eineinhalb Jahre in Europa, Afrika und Asien und reiste in die Bürgerkriegsregion in der Demokratischen Republik Kongo. Dort unterstützt das Katholische Hilfswerk missio mit Spenden den Aufbau von Trauma-Zentren für die Überlebenden des Konflikts um Blutmineralien. In Deutschland appelliert die Hilfsorganisation mit der Aktion "Saubere Handys" an die Mobilfunkhersteller, dass sie keine direkten oder indirekten Geschäfte mit Rebellen machen.
"Die ZDF-Reportage zeigt uns Konsumenten, wie sehr unsere Kaufentscheidungen verbunden sein können mit Not und Menschenrechtsverletzungen in Ländern wie dem Kongo", erklärt der missio-Präsident Prälat Klaus Krämer. "Bei der Ankündigung der EU, den Handel mit Konfliktmineralien einzudämmen, ist der Zeitfaktor der entscheidende Aspekt. Bereits vor über 15 Jahren enthüllten UN-Reports die Verstrickungen zwischen den Rebellen im Kongo und der Elektronikindustrie. Die notleidenden Menschen, die in unseren Trauma-Zentren Zuflucht und seelsorgerische Hilfe finden, können nicht weitere 15 Jahre auf Frieden warten", fordert Prälat Klaus Krämer. "Das Leiden für die Blutmineralien muss ein Ende haben."
Erstausstrahlung:
ZDF 37° Dokumentation
Dienstag, den 8.11.2016, 22.15 - 23.00 Uhr
Goldkinder - Konflikt um Mineralien