Beziehung macht Partnerschaft aus
Eine fünfköpfige Delegation des Bistums Limburg hat die Partnerdiözese Ndola in Sambia besucht. Vor Ort sahen Hildegard Wustmans, Bereichsleiterin Pastoral und Bildung, Johannes Ludwig, Koordinator für die Bistumspartnerschaften, Vanessa Fein, ehemalige Freiwillige, Cornelia Schindler von der Fachstelle Freiwilligendienste und Felicia Schuld von der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit des Bistums verschiedene Projekte und Einsatzstellen, wie beispielsweise Schulen und Krankenhäuser, und sprachen mit unterschiedlichen Personen der Diözese.
Pfarrer Tresphor Mutale ist in der Pfarrei in Mishikishi mit 48 Außenstellen eingesetzt. Unter Bischof Dennis De Jong, dem Mitinitiator der Partnerschaft neben Altbischof Franz Kamphaus, war er Generalvikar und beobachtete damit die Anfänge genau. „Für Bischof Dennis De Jong war bei der Partnerschaft die Beziehung an erster Stelle. Es ging nicht um Projekte und Geld“, erklärte Mutale. „Bevor wir nach etwas fragen können, muss es eine Beziehung geben.“ Wenn es primär um Materielles ging, sei dies keine gute Grundlage für eine Partnerschaft, sagte Mutale. Heute sei die Partnerschaft zudem sehr theoretisch, sie müsse praktischer werden. Menschen müssten miteinbezogen werden, sodass Austausch stattfinden könne. „Vor allem in der Kirche sollten wir als Institution schauen, dass wir einen Rahmen für die Partnerschaft schaffen, sodass sich Menschen in der Kirche innerhalb dieses Rahmens engagieren können“, sagte Johannes Ludwig, Partnerschaftskoordinator der Diözese Limburg. Man müsse gemeinsam an Herausforderungen arbeiten, damit die Partnerschaft gelingen könne, fügte Mutale an.
Konkrete Projekte in der Partnerdiözese
Auf Ebene der Pfarreien gibt es einige Partnerschaften und dadurch auch Projekte, die in Sambia unterstützt werden. So beispielsweise die St. Kizito Schule in Kitwe. Es besteht eine Partnerschaft zur Pfarrei St. Johannes Nepomuk in Hadamar. Zuletzt sorgte die Pfarrei dafür, dass neue Schulräume gebaut werden konnten. Diese Räume sollen nun von Bischof Benjamin Phiri eingeweiht werden. Dann haben die etwa 400 Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, besser zu lernen, da die Räume dazu beitragen, dass nicht mehr vier Klassen in einem Raum unterrichtet werden müssen.
Bischof Dennis de Jong rief zudem in seiner Amtszeit von 1975 bis 2003 neben vieler anderer Projekte ein Hausbau-Projekt ins Leben. Mit Unterstützung der Diözese Ndola wurden bisher im Ort Chingola 48 Häuser gebaut, in die bedürftige Familien einziehen konnten. Diese Familien engagierten sich wiederum im Bau der weiteren Häuser und beteiligten sich an der Finanzierung.
Ausblick in die Zukunft
Insgesamt zehn Tage war die Delegation unterwegs. Sie besuchte etwa 85 Prozent der Diözese Ndola, um zu schauen, wie die Partnerschaft in Zukunft funktionieren kann, was bereits gut funktioniert und was es möglicherweise noch braucht, um die Partnerschaft erneut auf eine solide Grundlage zu stellen. Die Freiwilligendienste sollen zunächst wieder aufleben, zudem wird die Kommunikation fortgeführt und weiterentwickelt, um die Bistumspartnerschaft zu stärken. Bereits im vergangenen Jahr rief der Bischof von Ndola, Benjamin Phiri, dazu ein sechsköpfiges Partnerschaftskomitee, bestehend aus Priestern und Laien, ins Leben.
„Wir haben viel gesehen und viel diskutiert. Damit haben wir eine neue Grundlage für die Partnerschaft und neue Verbindungen geschaffen“, erklärte Hildegard Wustmans. „Es war zwar ein straffes und volles Programm, aber dadurch haben wir viele Personen getroffen und jetzt ein besseres Bild von der Diözese und der Situation vor Ort.“ Zudem wurden die Partner und Partnerinnen zu einem Besuch im Bistum Limburg eingeladen.