Limburg, 15.09.2025
"Eine andere Welt"
Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Glaubensleben
Kirche auf den Philippinen ist ganz anders. „Die Kirche ist laut, farbenfroh, festlich. Man kommt zusammen und man bleibt zusammen. Man feiert. Es wird gesungen, getanzt und gelacht”, erzählt eine junge Frau. In Deutschland dagegen sei vieles leiser, reflektierter, und es falle auf, dass in Gottesdiensten oft weniger Jugendliche mitfeiern. In Alaminos sei die Gottesdienstgemeinschaft jung und bunt. „Aber wir haben erfahren, dass auch die stille und nachdenkliche Art ihren Wert hat“, sagte ein Teilnehmer.
Dankbar blickten die jungen Leute, die einen Freiwilligendienst in Deutschland oder auf den Philippinen absolvieren oder absolviert haben auf ihre Erfahrungen zurück. Trotz sprachlicher Hürden und kultureller Unterschiede seien sie herzlich aufgenommen worden. Viele berichteten von persönlichen Herausforderungen, Heimweh – und von Erfahrungen, die ihren Glauben gestärkt hätten.
Zukunftspläne und Verantwortung
Die jungen Gäste aus Alaminos erzählten Bischof Georg von ihren Zukunftsplänen: als Lehrerinnen und Lehrer, Polizisten, Sozialarbeiterinnen oder Seeleute möchten sie ihren Glauben in ihren Beruf einbringen. „Ich möchte meinen Schülerinnen und Schülern beibringen, dass Gebet und Vertrauen auf Gott helfen, ein besserer Mensch zu werden“, erklärte eine Studentin. Ein junger Mann, der Polizist werden möchte, sagte: „Auch im Dunkeln gibt es Gott – und das will ich in meinem Dienst sichtbar machen.“
Dankbarkeit und Privileg
In dem Gespräch kam viel Dankbarkeit zum Ausdruck. Viele bezeichneten es als großes Privileg, nach Deutschland reisen zu dürfen, mit Bischöfen persönlich sprechen zu dürfen und Teil dieser lebendigen Partnerschaft zu sein. „Das ist eine Erfahrung, die ich mein ganzes Leben lang im Herzen tragen werde“, fasste eine junge Frau zusammen.
Kirche international denken
Bischof Georg Bätzing betonte die besondere Chance der internationalen Begegnung: „Mich interessiert immer, wie Menschen in anderen Ländern leben, welche Herausforderungen sie haben und wie der Glaube sie trägt. Partnerschaft bedeutet, voneinander zu lernen und gemeinsam zu wachsen.“ Auch Bischof Napoleon hob hervor, wie wichtig es sei, junge Menschen zu stärken und ihnen Raum in der Kirche zu geben.
Die Begegnung machte deutlich: Die Partnerschaft zwischen Limburg und Alaminos ist weit mehr als ein organisatorisches Austauschprogramm. Sie ist eine Brücke zwischen Kulturen, Generationen und Glaubensweisen – und ein lebendiges Zeugnis dafür, dass die Weltkirche Vielfalt und Einheit zugleich ist.
Ursprung in einem Taifun - heute lebendige Brücke
Die Partnerschaft zwischen Limburg und Alaminos geht auf das Jahr 1987 zurück. Eigentlich war damals eine Verbindung mit einer anderen Diözese geplant, doch ein Taifun verhinderte die Weiterreise – und führte so „zufällig“ nach Alaminos. „Ich bin so alt wie die Partnerschaft selbst“, erzählte eine Teilnehmerin lachend. Heute umfasst der Austausch Freiwilligenprogramme, Stipendien, pastorale Zusammenarbeit und Besuche auf beiden Kontinenten.