Eritreische Gemeinde ist stolz auf 25 Jahre
Mit einem "unfassbar schönen Fest" hat die Eritreische Gemeinde Anfang August ihr 25-jähriges Bestehen in St. Hedwig gefeiert. Das berichtet Abba Medhanie Uqbamichael Yohanes, Kaplan in St. Hildegard. "Beim Jubiläumsgottesdienst war die Kirche voll, es waren vier Priester und sechs Messdiener und auch vier Chorgruppen dabei." Danach folgte ein traditionelles Mittagessen und es wurde bis in den späten Abend gefeiert.
Der Ort der Feier hat lange Tradition, denn dort war die Eritreische Gemeinde im August 1998 auch gegründet worden. "Vorher hatte die Eritreische Gemeinde ab und zu in der Kirche Maria Hilf und in Liebfrauen Gottesdienst (Geez Ritus) gefeiert", schreibt Chronist Abba Medhanie Uqbamichael Yohanes in einer Rückschau. In dieser Zeit war der Pastoralreferent in St. Hedwig Dr. Buballa. Eritreer der Familien Teklehaymanot, Tesfaldet und Meaza waren Mitglieder in dieser Pfarrei und fragten Dr. Buballa, ob die Eritreische Gemeinde in St. Hedwig einen eigenen Gottesdienst feiern dürfte. Dr. Buballa sagte zu und hieß die Gemeinde im Augst 1998 erstmals willkommen.
Unter intensiver Arbeit des ersten Ortsausschusses gelang es, dass die Eritreische Gemeinde einen eigenen Seelsorger bekam. Der Priester, der mit der Eritreische Gemeinde zum ersten Mal Gottesdienst auf Geez feierte, war Abba Tesfagiyorghis Tijar. Er war während des Studiums im Vatikan und kam ab und zu nach Deutschland, um für die Eritreische Gemeinde zu sorgen.
1998 wurde dann die eritreische Gemeinde mit dem eigenen Geez Ritus in St. Hedwig vom Bistum Limburg anerkannt. Die beiden Priester Abba Tesfagiyorghis und Abba Niguse kamen aus Eritrea nach Deutschland und studierten an der Hochschule St. Georgen, während sie gleichzeitig in der Eritreischen Gemeinde als Seelsorger arbeiteten. Im Dezember 2001 kam dann ein eigener Priester von Eritrea nach Deutschland, Abba Gebremedhin Fishaye.
Schon 1999 war die Frauengemeinschaft mit dem Namen "Marias Kinder" (Deki Mariam) gegründet worden. Sie spielte eine große Rolle in der Gemeinde und spielt sie auch heute noch. "In St. Hedwig haben in den vergangenen 25 Jahren hat viele Tätigkeiten stattgefunden und es ist viel gegründet worden, zum Beispiel Frauen-Gemeinschaft, Chor, Katechese für die Kinder, Bibelkreis, Begegnung von Jugendlichen aus ganzen Europa, Diakon- und Priesterweihe", berichtet Abba Medhanie Uqbamichael Yohanes. Mehr zur Begegnung der Jugendlichen im Info-Kasten unten.
300 eritreische Jugendliche zu Gast
"In diesem Jahr hatten wir für drei Tage mehr als 300 junge Leute als Gäste in der Gemeinde. Es war ein großartiges Erlebnis in St. Hedwig", erzählt Abba Medhanie Uqbamichael Yohanes. Die Jugendlichen kamen aus den Niederlanden, Frankreich, aus der Schweiz und aus ganz Deutschland. Bei den jungen Gästen handelt es sich zumeist um katholische Geflüchtete, für die das Zusammentreffen mit anderen, die einen ähnlichen Hintergrund haben, eine wichtige Unterstützung und Funktion erfüllt: Es hilft bei der Integration in Deutschland und dabei, mit der Situation der Flucht umzugehen.
Das Treffen wird finanziell großzügig vom Bistum Limburg unterstützt und auch von der Eritreischen Gemeinde selbst, deren Mitglieder Essen bringen und vor Ort für die Jugendlichen kochen.