Kein Internet für Anglophone in Kamerun
Der Konflikt in Kamerun zwischen frankophonem und anglophonen Teil schwelt seit Jahren. Nachdem die Regierung im November französischsprachige Lehrer in die englischsprachigen Schulen schickte, traten Lehrer und Anwälte Ende November in Streik, der bis heute anhält. Kein Unterricht. Kein normaler Alltag. Und seit einigen Tagen auch kein Internet mehr. Das wurde von der Regierung in Yaoundé abgeschaltet.
Im Dezember gab es beim Einrücken von Militärkräften in Bamenda neben einigen Verletzten erste Todesopfer zu beklagen. Damals war die Stimmung hochexplosiv. Die Katholischen Bischöfe rufen in verschiedenen Schreiben und Veröffentlichungen zur Besonnenheit und gegen Gewalt auf. Am 22.12.16 haben sich die anglophonen Bischöfe in einem 13-seitigen, sehr analytischen und detaillierten Memorandum zur Historie und aktuellen Lage an den Präsidenten Kameruns, Paul Biya, gewandt. Einen Termin beim Präsidenten erhielten die Bischöfe allerdings nicht.
Im Bistum Limburg fühlen sich viele mit den Menschen in Kamerun verbunden. Seite drei Jahrzehnten sind die Diözesen Kumbo (im englischsprachigen Teil Kameruns) und Limburg partnerschaftlich und freundschaftlich verbunden. Die Eine Welt Gruppe in Frankfurt Unterliederbach rief dazu auf, sich dem Gebetsanliegen "NO VIOLENCE - keine Gewalt in Kamerun" anzuschließen. Die Wanderfriedenskerze von Pax Christi zieht derzeit gemeinsam mit den in Unterliederbach erarbeiteten Gebetsmaterialien wieder durch das Bistum Limburg und Menschen beten für eine friedliche und gewaltfreie Lösung des Konflikts im anglophonen Kamerun. Wer sich dem Gebetsanliegen anschließen möchte erhält Informationen in der Abteilung Weltkirche in Limburg (weltkirche@ bistumlimburg .de)
Verschiedene Medien berichten über den Konflikt:
Deutsche Welle: Kein Internet für Anglophone in Kamerun
Mission 21 (Evangelisches Missionswerk Basel): Politische Unruhen in Kamerun
Neue Züricher Zeitung: Sprachenstreit zerreisst Kamerun
Unter dem Hashtag #BringBackOurInternet lässt sich die Diskussion um das abgeschaltete Internet im anglophonen Teil Kameruns auch auf der Plattform Twitter verfolgen.