"Einen Aufbruch in Paris bewegen!"
Mit einem deutlichen Plädoyer für Klimagerechtigkeit und ungeteilte Menschenrechte machte sich der ökumenische Pilgerweg in Frankfurt auf zum Weltklimagipfel nach Paris. Ein Bündnis aus Kirchenleitungen, Einrichtungen und Verbänden der katholischen und evangelischen Kirche sowie Pilgergruppen sandte die Pilger mit einem Segen von Dekanin Dr. Ursula Schoen und Weihbischof Dr. Thomas Löhr in der Alten Nikolaikirche auf dem Römerberg aus. Frankfurts Umweltdezernentin Rosemarie Heilig ermutigte die etwa 50 Pilger bei ihrer Rede vor dem Hauptbahnhof: "Der Rio-Gipfel 1992 war zum Schutz der Umwelt ein Aufbruch. Ich ermuntere Sie beizutragen, dieses Jahr auch in Paris einen Aufbruch zu bewegen!"
Zuvor hatte die Pilgergruppe am Euro-Symbol in der Taunusanlage Station gemacht. "In Frankfurt wurde der Euro gerettet. Die nächste Herausforderung ist, das Weltklima zu retten. Das geht alle Menschen an", markierte Pfarrer Thomas Schmidt vom katholischen Hilfswerk Misereor Zielrichtung Not-wendiger Veränderung. In Paris lägen Konzepte und Erklärungen der Politiker vor, die eine Erderwärmung von 2,7 Grad zuließen. Benötigt würden jedoch Maßnahmen zur Begrenzung auf 1,5 Grad, damit nicht Fischerfamilien in Bangladesch, den Philippinen oder auf Südseeinseln der Boden ihrer Existenz unter den Füßen verschwinde. "Die Reichen und der Mittelstand müssen eine deutliche Vorleistung zur Veränderung erbringen, damit nicht die Armen die Katastrophe ausbaden", so Schmidt weiter. Viele Passanten blieben am Euro-Zeichen und Rand des Pilgerweges in Gedanken stehen.
Geht doch!
Der ökumenische Pilgerweg unter dem Motto "Geht doch!" ist eine internationale Aktion der christlichen Kirchen im Zusammenwirken mit weiteren Partnern, um eine Klimagerechtigkeit durch faire und verbindliche Regelung beim Pariser Gipfel einzufordern. Mitte September startete der Pilgerweg an der dänisch-deutschen Grenze und erreicht Paris Ende November zu einer Großveranstaltung von Nichtregierungsorganisationen aus der ganzen Welt. Im französischen Metz wird der Frankfurter Weg zur Hauptroute stoßen. Bei der Aussendungsfeier ging Dekanin Dr. Schoen auf die Grenzerfahrungen der Weltlage ein, Weihbischof Dr. Löhr verdeutlichte, dass das Heil nicht nur Einzelnen zugesagt sei, sondern der ganzen Welt gelte.
Weitere Informationen unter www.klimapilgern.de.