Handy recyceln ? Gutes tun
LIMBURG.- Der kongolesische Erzbischof Francois-Xavier Maroy hat am Samstag, 20. Mai, gemeinsam mit Bischof Georg Bätzing und Bürgermeister Marius Hahn in der Limburger Fußgängerzone darüber informiert, was der Bürgerkrieg im Kongo mit modernen Handys zu tun hat. Die Milizen in dem Land finanzieren ihren Konflikt unter anderem durch die illegale Ausbeutung von Coltan - einem Rohstoff, der unentbehrlich für die Handyproduktion ist.
Die "Aktion Schutzengel" sammelt alte Handys, bereitet sie zur Wiederverwertung auf oder recycelt die Rohstoffe. Das Bistum und die Stadt Limburg haben an verschiedenen Standorten Sammelboxen aufgestellt, beispielsweise im Bischöflichen Ordinariat, im Rathaus und im Weltladen an der Brückengasse. Damit unterstützen die Bischöfe und der Bürgermeister die "Aktion Schutzengel" des katholischen Hilfswerks missio, das sich mit Traumazentren für die Opfer der Gewalt einsetzt.
Menschen leiden unter illegalem Coltan-Abbau
"Handymasten gibt es nicht im Kongo, dafür aber Waffen", sagt Maroy. Der Erzbischof, der mehrfach mit dem Tod bedroht wurde, setzt sich gegen den illegalen Abbau von Coltan und für traumatisierte Menschen im Kongo ein. Eigentlich seien die Menschen im Kongo stolz auf ihre Bodenschätze, würden diese doch der ganzen Menschheit helfen, so Maroy. "Aber die, die zuerst profitieren sollten, die Menschen im Kongo, die profitieren gar nicht. Ganz im Gegenteil." Kinder müssten nicht nur auf Bildung verzichten, "sie haben nur zwei Aufgaben: In den Minen arbeiten oder andere Menschen töten - oder beides."
Kirche hat klare Position
Bischof Georg Bätzing stellte heraus, dass gerade die päpstliche Enzyklika "Laudato si" versuche, den Blick auf die Ökologie und die gemeinsame Verantwortung der Menschen für die Umwelt und für einander zu lenken. "Wir können nur gemeinsam für Gerechtigkeit kämpfen, damit Menschen von ihrer Arbeit leben können", sagte der Bischof.
Der Limburger Bürgermeister Marius Hahn erklärte, im Rathaus gebe es grundsätzlich nur fair gehandelten Kaffee, immerhin sei Limburg Fair Trade Town. So unterstütze er nicht nur die Handyaktion: "Das steht ja Pate für viele Dinge, die wir tun können, wie der fair gehandelte Kaffee auch." (hm)