Gemeinsam Wurzeln schlagen
Ärmel hochkrempeln, Schaufeln raus und neue Bäume pflanzen: Am Samstag, 12. Oktober 2024, werden ab 11 Uhr im Klima-Zukunftswald Montabaurer-Höhe / Alarmstange Bäume gepflanzt. Die Aktion steht im Zeichen des Weltmissionssonntags 2024, der am Sonntag, 27. Oktober 2024, weltweit gefeiert wird. Jeder gepflanzte Baumsetzling soll daran erinnern, dass alle Menschen Teil einer globalen Verantwortung sind.
Der Weltmissionssonntag stellt in diesem Jahr die Inselwelt von Melanesien in den Mittelpunkt, insbesondere die drei Länder Papua-Neuguinea, die Salomonen und Vanuatu. Mit großer Dringlichkeit wird in diesen Regionen der Klimawandel bekämpft – ein Problem, das gerade die Inseln von Papua-Neuguinea, wie die Cateret-Inseln, in eine existenzielle Krise stürzt. Die Cateret-Inseln erleben die drastischen Folgen des Klimawandels besonders intensiv. Durch den stetig steigenden Meeresspiegel und die Zerstörung der Ostküste verschwinden die Inseln allmählich im Meer. „Für die Menschen dort bedeutet es, nicht nur die Heimat zu verlieren, sondern auch ihre Ahnenorte – dort, wo über viele Generationen Menschen gelebt haben und das Land ihnen und ihren Ahnen gehört hat“, sagt Jacqueline Schlesinger-Albert, Missio-Diözesanreferentin.
Mangrovensetzlinge sollen Zeit verschaffen
Um dieser Bedrohung zu begegnen, pflanzen die Bewohnerinnen und Bewohner der Inseln Mangrovensetzlinge entlang der Küsten. Diese natürlichen Barrieren helfen, den Abtrag von Land zu verringern und bieten gleichzeitig Lebensraum für neue Ökosysteme. Besonders die Jugend beteiligt sich aktiv an diesen Pflanzungen, um der zerstörerischen Kraft des Meeres etwas entgegenzusetzen. Missio möchte die Projektpartnerinnen und -partner in Melanesien bei der Pflanzung von 500.000 Mangrovensetzlingen unterstützen. Obwohl klar ist, dass die Inseln langfristig nicht zu retten sind, verschafft diese Maßnahme den Bewohnern wertvolle Zeit, um eine neue Heimat zu finden und sicher umzusiedeln.
„Dort auf den Inseln versuchen die Menschen über die Anpflanzung von Mangroven dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Ich habe dann gedacht: Eigentlich geschieht bei uns genau das Gleiche mit dem Anpflanzen von Bäumen, wo durch den Klimawandel gerade die Wälder sterben“, erklärt Schlesinger-Albert die Idee hinter der Baumpflanzaktion. Es solle deutlich werden: Überall auf der Welt gebe es durch solche Aktionen kleine Hoffnungsschimmer.
Helen Hakena ist bei der Baumpflanzaktion dabei
Prominente Unterstützung erhält die Baumpflanzaktion von Helen Hakena. Sie ist Vertreterin aus Bougainville, Klimaaktivistin und hat sich auf internationaler Ebene, unter anderem bei der Klimakonferenz 2023 in Dubai, für die Rechte und das Überleben der Inselbewohnerinnen und -bewohner stark gemacht. Beim Pflanzen am Klima-Zukunftswald Montabaurer-Höhe / Alarmstange wird sie dabei sein und vom Leben auf den Inseln erzählen.
Oft sind es Frauen wie Hakena, die in vielen Staaten dieser Region das Zusammenleben in Familie, Kirche und Gesellschaft prägen. Doch gleichberechtigt mit Männern sind sie in ihren Gemeinschaften oft nicht. Zudem wird ihr ohnehin schon schwieriger Alltag durch die Auswirkungen des Klimawandels belastet. Das Motto der diesjährigen Missio-Aktion „Meine Hoffnung, sie gilt dir“ stammt aus dem Psalm 39 und bringt die dennoch hoffnungsvolle Grundhaltung vieler dieser Frauen zum Ausdruck.
Bistum Limburg 2023 mit 187.000 Euro dabei
Über den Weltmissionssonntag:
Die Kollekte zum Weltmissionssonntag wird in der katholischen Weltkirche im Auftrag des Papstes durchgeführt. Mehr als 120 Päpstliche Missionswerke sammeln dann auf allen Kontinenten für die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Bistümern der Welt. Die Kollekte fließt in einen globalen Solidaritätsfonds der Päpstlichen Missionswerke. Einmal im Jahr stimmen die Nationaldirektoren der etwa 120 Päpstlichen Missionswerke darüber ab, welche Diözesen der ärmsten Ortskirchen mit der Sammlung unterstützt werden.
Das Bistum Limburg und das Hilfswerk missio Aachen rufen zu Spenden zum diesjährigen Weltmissionssonntag auf. Die Spendenaktion in mehr als 120 Ländern ist für die Sozialarbeit und Seelsorge der Kirche in den ärmsten Regionen Afrikas, Asiens und Ozeaniens bestimmt. Die Gläubigen im Bistum Limburg sammelten dafür im vergangenen Jahr etwa 187.000 Euro. Insgesamt betrug der Erlös von Missio Aachen in Deutschland 2023 etwa 2,53 Millionen Euro für den globalen Solidaritätsfonds.
„Das ist in unsicheren Zeiten mit vielen Krisen weltweit ein großartiges Zeichen des Zusammenhalts und der Nächstenliebe über Kontinente hinweg. Die Solidarität der Christinnen und Christen in Deutschland mit den Ärmsten ist vorbildlich. Sie zeigt, dass unser Land weltoffen ist und bleibt. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagte Missio-Diözesandirektor Winfried Montz. Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten zum Weltmissionssonntag 2024 gibt es hier.
Anmeldung
Die Pflanzaktion findet am Klima-Zukunftswald Montabaurer-Höhe / Alarmstange bei Hillscheid statt. Geben Sie „Alarmstange“ ins Navi eingeben. Anmeldung sind per Mail über j.schlesinger-albert@ bistumlimburg .de oder weltkirche@bistumlimburg.de möglich.